Grundlage:

Das Waldkonzept stützt sich vor allem auf die Methoden des interaktiven Lernens. Der Kindergarten Neumühle unterstützt dieses Konzept nach Kräften.

Eine Erzieherin schrieb als Teil ihrer Ausbildung 2013 eine Facharbeit mit dem Titel: "Bedeutung des Erfahrungsraumes Wald zur Sensibilisierung der auditiven und visuellen Sinnesmodalitäten". Die Autorin selbst: "Der Name ist ein wenig umständlich", gibt sie lachend zu, "aber das musste halt so sein." Sie erklärt: "Im Prinzip ging es mir darum, wie man das Sehen und Hören der Kinder im Wald verbessern kann. Wie man ihre Sinne schärft für das, was alles da ist." Bei einem wöchentlichen Waldtag sei sie deswegen zum Beispiel mit den Kleinen mit Lupe oder Spiegel, Stethoskop oder auch Staubsaugerrohr in den Wald losgezogen, um damit die bekannte Welt anders zu sehen und zu hören. "Auch Stille muss man erst einmal kennen lernen", weiß sie aus ihrer Ausbildung. (Textquelle: Tobias Schubert / 03.08.13 / OTZ)

Die Lage des Kindergartens im Ort, der einrichtungseigene Spielgarten und die örtlichen Spielmöglichkeiten auf der Gemeindewiese beziehungsweise die nahen Lagen der Wälder und der angrenzenden Felder begünstigen ein naturbelassenes Lernumfeld. Die Kinder lernen durch Begreifen unterschiedliche Materialien zum Spielen kennen. Sie können Spielsachen dadurch selbst gestalten, aus Ästen und Zweigen eine Höhle bauen. Zapfenkreise sind entweder Feuerstellen oder dienen für Fangspiele als "Hule". 


Konzept des Waldmauspfades:

Die Entwicklung des Forscherdrangs der Kinder, pädagogische Bildung im Vorschulbereich und frühkindliche Förderung der Naturwissenschaften im Bereich der Kindergartenerziehung sind die Hauptanliegen für die Planung und Gestaltung eines Naturlehrpfades für den Kindergarten Neumühle/Elster. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der kindgerechten Nutzung des Lehrpfades. Kinder im Alter von dreieinhalb bis 8 Jahren werden dabei besonders berücksichtigt.

Warum diese Idee?

Die Beziehungen der Kinder zur Natur lassen sich besser ausprägen, Kenntnisse zu den Vorgängen in unserer näheren Umwelt erwerben, einfache Zusammenhänge verstehen, Natur BEGREIFBAR machen – das sind Ziele des Konzeptes, die natürlich unter Beachtung der vorgegebenen Sicherheitsauflagen erfüllt werden sollen.


Wie soll sich der Lehrpfad gestalten?

Der Exkursionsweg umfasst in einem Waldstück an der Linahöhe typische Waldbilder (Nadelwald, Mischwald, Dickicht, Freifläche, Totholz) unserer Heimat. Der Weg ist sowohl an die Geländeform angepasst als auch natürlich belassen. Fünf große Lehrtafeln (70 x 100cm) in rustikaler Gestaltung sind aufgestellt. Die Dibondplatten sind professionell über eine Werbeagentur hergestellt und entsprechen dem kindlichen Wissenserwerb (viel Bild – wenig Text). 13 kleinere Lehrtafeln sorgen für ansprechende Vielfalt der Lernthemen. Damit "Stille hörbar" wird, können sich die Besucher am Klangspiel oder am Dendrophon versuchen. Manche Stationen sind auch BEGEHBAR. So bieten Balancierbalken und Barfußpfad neue Sinneseindrücke.

Der zentrale Ort des Lehrpfades wird von der Waldmaus gebildet. Diese Skulptur aus Eichenholz ist eine Kreation des Motorsägenfachmanns, der sein künstlerisches Zuhause im Steinbruch Neumühle gefunden hat. Stabile Eichenbänke bilden um die Waldmaus einen Halbkreis und laden vor allem in den heißen Sommermonaten an diesem schattigen Plätzchen zum Verweilen ein. 

        


Die Kinder des Kindergartens Neumühle entwarfen in einem Malwettbewerb ihr eigenes Logo – zur Kennzeichnung des Naturlehrpfades, aber auch als Wegweiser für die Öffentlichkeit. So finden Wandergruppen den Weg vom Bahnhof Neumühle durch Hinweisschilder zum Naturlehrpfad. Natürlich ist die Beschilderung des "Elsterperlenwanderweges" dabei sehr hilfreich.

Im Zuge der Beschilderung durch den Kreiswanderwart und seiner Mitarbeiter etablierte sich das Design der Waldmaus auf den Hinweistafeln. Das folgende Foto zeigt die Eigenkreation der fleißigen Helfer, das nun als Logo dient. Vielen Dank für diese tolle Idee!

Damit sich die Kinder bei ihren Erkundungen ausruhen können, wurden zwei Wanderhütten aufgestellt, die auch gern zum Picknick genutzt werden. In naher Zukunft sollen weitere Stationen folgen, die als interaktive Lernpunkte im Wald die Natur im wahrsten Sinn des Wortes BEGREIFBAR machen.